JANOU

Biografie

"Ich habe keine Lust mehr, besoffene Fußballfans aus der Kneipe schmeißen zu müssen, die mich anpöbeln, nur weil ich ihren Vorstellungen nicht entspreche!" Janou spricht über ihr Anderssein, über starke Frauen, die sie inspiriert haben, über den Moment der Unabhängigkeit und die Überwindung ihrer eigenen Unsicherheiten. Ihr ganzes Leben verbringt Janou in dem Gefühl, eine Einzelgängerin zu sein. "Du fühlst, du bist anders, das ist keine bewusste Entscheidung," stellt sie fest. Mittlerweile hat Janou keinen Zweifel mehr an ihrem Ich. Sie trägt offen ihre 80er-Jahre-Tennisspieler-Frisur, kombiniert diese an einem Tag mit einem tiefen Ausschnitt und am anderen mit einem Anzug. Sie lehnt Konventionen nicht ab, lebt aber nicht nach ihnen. Doch sie musste erst lernen, sich nicht mehr zu verstecken. Zu lange galt es, eine Maske zu tragen und mitzuschwimmen. "Wenn man jung ist, weiß man noch nicht, dass man alles sein darf und nichts sein muss." Starke Frauen waren ihr eine Inspiration und halfen, den eigenen Weg zu finden. Linda Perry oder Pink sind nur zwei Beispiele von solchen ikonischen, großen Frauen. Erst vor knapp zwei Jahren erfährt Janou den Wendepunkt und fühlt sich seitdem freier und näher bei sich selbst. Diese Erfahrung wünscht sie allen jungen Menschen, die viel zu sehr den Vergleich mit anderen anstellen als auf sich selbst zu achten. Wenn Janou sich heute ins Rampenlicht stellt, dann hofft sie, mit ihrer Geschichte einen Impuls für andere zu geben, die noch auf einem ähnlichen Weg festhängen. "Wenn sich mal jemand mich als eine Art Idol aussucht, die einen Ausweg aufzeigen kann, dann weiß ich, die ganzen Erfahrungen haben einen Sinn ergeben!", bringt Janou ihren inneren Antrieb auf den Punkt.
Ständig mit "einem Hurricane im Kopf" und gestempelt als klassische "Overthinkerin" fällt es Janou schwer, Entscheidungen zu treffen; lieber lässt sie sich von Gefühlen leiten. Das bekommt auch ihr Counterpart im Duo zu spüren. Marius ist als studierter Gitarrist, von Hause aus eher organisiert und pragmatisch, so etwas wie das komplette Gegenteil. Er musste lernen, dass die Aussage "Das fühl ich nicht" eine respektable Absage an seine musikalischen Ideen ist. "Es gab ein, zwei größere Auseinandersetzung zwischen uns, die letztendlich aber nur dazu geführt haben, dass wir uns nun noch besser verstehen und vertrauen können," fügt Marius an. Er wisse zwar immer noch nicht, was das Geheimnis sei, aber jetzt haben die beiden zueinander gefunden.
Kennengelernt habe sich die zwei in der eingangs erwähnten Kneipe. Mitten im Ruhrpott. In Bochum. Nicht unbedingt der musikalische Hotspot der Republik. Doch gerade das reizt die beiden. Erobere mal die Musikwelt aus Bochum heraus. Einer hats geschafft, das ist lange her. Nun machen sich Janou auf, dieses Wunder zu wiederholen. Auf musikalische Vorbilder und Referenzen angesprochen, erzählt Janou gerne von dem Journalisten, der sie in einer Rezension mit Bands verglichen hat, von denen Marius nie zuvor gehört hatte. Sie gehen auch hier einen eigenen Weg aus Gefühl und Technik, Akustik und Elektro und authentischen Texten über die Rutschpartie des Lebens. Davon kann Januo aus erster Hand eine Menge berichten.
Übrigens: Die Fußballfans hat Janou tatsächlich eigenhändig vor die Tür gesetzt! Und irgendwie klingt sie wie Janis Joplin. Nur älter.

Gründungsjahr

2018

Durchschnittlicher Jahrgang

1986

Bester Gig bisher

Bochum Total 2022

Lieblings Location

Freibeuter Bochum